Die fünfte Ausgabe der JAMES-Studie ist veröffentlicht worden. JAMES steht für Jugend Aktivitäten, Medien - Erhebung Schweiz.
Die Studie veröffentlicht seit 2010 repräsentative Zahlen zur Mediennutzung in der Schweiz und wird im Zweijahresrhythmus durchgeführt. Sie beleuchtet positive und negative Aspekte der Mediennutzung und liefert wissenschaftlich verlässliche Daten für Behörden, Fachpersonen und Interessierte. Erstmals zeigen sich Veränderungen im Medienverhalten der Jugendlichen.
Bei den nonmedialen Freizeitaktivitäten gibt es eine Veränderung: Seit 2010 ist die Häufigkeit von Familienaktivitäten gestiegen, während die Treffen mit Freunden hingegen zurückgegangen sind.
Die Verbreitung von neuen Technologien und Innovationen schreitet weiter rasant voran und wirkt sich auf das Verhalten der Jugendlichen aus. In der Schweiz besitzen 99% der jungen Menschen ein Smartphone.
Die Bedeutung von Streaming-Diensten nimmt deutlich zu: Mehr als die Hälfte der Haushalte mit jungen Menschen haben ein Abonnement für Streaming-Musik und -Filme (Spotify, Netflix, Amazon, ...).
Wie beeinflusst der Zugang zu einem schier unendlichen Fundus an Filmen und Musik das Medien-Wahlverhalten des Einzelnen? Wird die Mediennutzung individueller? Wohin die neuen Möglichkeiten führen, wird die Zukunft zeigen.
Online Aktivitäten
Fast alle jungen Menschen nutzen täglich ihr Handy und das Internet. Die überwiegende Mehrheit nutzt auch mehrmals pro Woche soziale Netzwerke, schaut sich Videos im Internet an oder hört Musik.
Instagram, WhatsApp und Snapchat sind bei den Jugendlichen am liebsten. Die Nutzung von Facebook ist hingegen deutlich zurückgegangen: Nur noch ein Fünftel der Jugendlichen nutzen diese Plattform, wohingegen fast alle Befragten einen Account bei Instagram oder Snapchat haben. Etwa drei Viertel von ihnen nutzen täglich diese beiden Plattformen, die meisten sogar mehrmals täglich.
Weniger als die Hälfte der jungen Menschen publiziert mehrmals pro Woche oder öfter aktiv eigene Beiträge.
In den sozialen Netzwerken verhalten sich die Jugendlichen zunehmend zurückhaltend und geben wenig von sich öffentlich preis. Das Posten von zeitlich limitierten Beiträgen für ein explizit ausgewähltes Publikum ist deutlich beliebter als das Posten unbeschränkt verfügbarer oder öffentlicher Beiträge.
Videospiele
Zwei Drittel der Jungen (66%) und nur 11% der Mädchen spielen jeden Tag oder mehrmals pro Woche. Ihr Lieblingsspiel ist Fortnite, wobei sowohl Jungen als auch Mädchen den Battle-Royale Modus besonders geniessen.
Cybergrooming & Cybermobbing
In den letzten vier Jahren hat das Cybergrooming deutlich zugenommen. Ein Drittel der Jugendlichen gibt an, dass sie bereits von einer unbekannten Person mit unerwünschten sexuellen Absichten online angesprochen wurden.
Ein Viertel der Befragten gibt an, schon mindestens einmal online fertiggemacht worden zu sein. Solche Vorkommnisse bezeichnet man als Cybermobbing.
Quelle: James Studie 2018